The Woodcrafter Times - Vermessen!


Nr. 07 - 08/2024

Ausgabe vom 27.10.2025

Zu kurz!

Nicht schon wieder!. Da hab ich extra dreimal gemessen, das Stück Holz dann zugeschnitten und was ist passiert? Zu Kurz! Zwar nur minimal zu kurz, gerade so viel dass man einen kleinen Spalt sieht aber ich wollte es exakt haben. Sowas von nervig! Und jetzt? Entweder damit leben oder nochmal in den Baumarkt neues Material holen. Was würdest du machen Reader?

"Wer misst, misst Mist!" - dieser Spruch dürfte jedem Holzwerker schon zum Hals raushängen, aber es stimmt. Doch warum? Wenn man ein Maß nimmt kann es immer zu Fehlern kommen bzw. können sich je nach verwendetem Messmittel auch Messtoleranzen einschleichen. Ein Beispiel: du willst einen Regalboden wie oben im Bild ausmessen und nimmst dazu ein Rollmaßband. Die abgelesene Breite willst du dann an der Tischkreissäge einstellen und nimmst dazu ein Stahllineal. Dadurch kann es schon zu minimalen Unterschieden kommen, weil zwei verschiedene Messmittel verwendet wurden. Deswegen habe ich mir angewöhnt immer dasselbe Messinstrument zu verwenden - sofern das möglich ist. Immer geht das natürlich nicht.

Prinzipiell sollte man sich aber auch nicht verrückt machen und versuchten aufs Zehntel exakt zu messen. Denn Wiederholgenauigkeit ist meistens sehr viel wichtiger als eine definitive Maßhaltigkeit. Was will ich damit sagen? Um beim Beispiel zu bleiben: Wenn der Korpus des Schranks nur 79,9cm breit ist anstatt der geplanten 80cm wird das niemals auffallen und daher auch niemanden wirklich interessieren. Die Hauptsache ist, dass die Einzelteile dasselbe Maß haben.

Aber auch das funktioniert leider nicht immer. Irgendwann kommt der Punkt wo es exakt sein muss. Wo Zehntel eines Millimeters darüber entscheiden ob es im Endeffekt dann gut aussieht oder nicht. Oder noch schlimmer: ob Stunden an Arbeit für nichts waren. Aber was tun? Wie misst man denn jetzt die wirklich exakte Breite des Regalbodens?

Am besten gar nicht! Ja, ernsthaft - man legt es einfach an. Dazu schnappt man sich zwei möglichst gerade Leisten und legt diese in den Korpus bis sie links und rechts an den Seitenwänden anstehen. Dann fixiert man sie mit einer kleinen Zwinge, nimmt die Leisten heraus und misst diese ab. Oder noch besser: man benutzt die Leisten um seine Säge einzustellen. Genauer geht es nicht. Und das ohne wirklich gemessen zu haben! Das funktioniert auch super für Rückwände bei einem Regal. Einfach schmalere Leisten die in die Nut reinpassen, fertig! Oder auch in hunderten anderen Anwendungsfällen. Und das Beste daran: es passt immer perfekt! Schnell, einfach und unkompliziert.

Das nächste Mal

Würde ich den Spieß gerne umdrehen und dich zum Chefredakteur der Woodcrafter Times machen 😉! Dazu stell mir eine Frage. Egal was. Ob Holzbearbeitung, Werkzeug, Lieblingsessen, Lieblingsserie, was auch immer dich interessiert bzw. was du über mich schon immer wissen wolltest. Ich werde in der nächsten Ausgabe die Fragen dann nach bestem Wissen und Gewissen beantworten. Dazu antworte mir einfach auf diese E-Mail oder benutze folgendes Formular - ich freue mich darauf 👍!

Weils so schön ist

Hier noch ein Foto von mir. Späßchen, so hübsch bin ich nicht 😂. Aber das grüne Herz Österreichs schon, wie ich finde:

Bis zum nächsten Mal und liebe Grüße,

Chefredakteur

P.S.: Falls du neu beim Newsletter dabei bist, alle bisherigen findest du im Newsletter Archiv:

Waldgasse 23, Mürzzuschlag, Steiermark 8665
Einstellungen · Datenschutz · Impressum · Abmelden (falls du mir den Tag verderben willst 😉)

THE WOODCRAFTER TIMES

Immer die neuesten Hintergrundinfos, Werkzeug-Reviews, Tipps und Tricks, Giveaways bzw. Gewinnspiele und vieles mehr frei Haus direkt in dein Postfach. Melde dich jetzt für meinen Newsletter an und versäume nichts mehr!

Read more from THE WOODCRAFTER TIMES

Nr. 13 - 11/2024 Ausgabe vom 27.10.2025 PERFEKT gebohrt? Bei der Holzbearbeitung ist es eine gängige Arbeit Löcher in Holz zu bohren, Reader. Hast du mit Sicherheit auch schon gemacht 😉. Doch was macht eine gute Bohrung aus? Für mich ist das ganz einfach zu beantworten: Exakt im 90° Winkel soll sie sein (zumindest in 99% der Fälle), möglichst wenig Ausriss und von Zeit zu Zeit wiederholgenau. So einfach sich die Frage beantworten lässt, ist die Umsetzung oft nicht ganz so simpel. Ich finde am...

Nr. 12 - 10/2024 Ausgabe vom 27.10.2025 fatales fazit? Ein Jahr ist es nun her, Reader. Der letzte Newsletter? Nicht ganz, aber schon ein paar Wochen. Entschuldigung dafür, der Herbst hat uns voll erwischt. Zuerst war meine Frau krank, dann habe ich Tage lang mit einem waschechten Männerschnupfen gekämpft. Ich muss dir nicht sagen wie ernst die Lage war - damit ist nicht zu spaßen 😉. Aber nun bin ich wieder fit und alles geht seinen gewohnten Gang. Doch was war nun vor einem Jahr? Da ist ein...

Nr. 11 - 10/2024 Ausgabe vom 27.10.2025 Es reicht! Das Laub fällt langsam von den Bäumen, die Tage werden immer kürzer und sind geprägt von einer erfrischenden Kälte, während sich die Welt in einen grauen Schleier hüllt. Der Herbst ist da! Das ist für mich eine Zeit in der ich immer etwas nachdenklicher werde, Reader. Warum das so ist, weiß ich auch nicht so genau. Vermutlich liegt es daran, dass alles irgendwie entschleunigt wird. Der Trubel des hitzigen Sommers ist vorbei und es scheint als...